Wie Banken Kunden den Handel mit Kryptowährungen ermöglichen können

Lukas Enzersdorfer-Konrad, CEO bei Bitpanda Technology Solutions, über die Vorteile von Investing-as-a-Service

Das steigende Interesse der Kunden drängt Banken verstärkt dazu, neue Assets wie Kryptowährungen und digitale Veranlagungsprodukte in einer einfachen Art und Weise zu offerieren. Zahlreiche internationale Finanzinstitute sowie klassische Banken sind aufgrund des Booms der digitalen Vermögenswerte 2021 auf die Kryptowelt aufmerksam geworden - sie sind momentan jedoch eher zurückhaltend, was die Implementierung angeht. Gründe für das Zögern sind - neben regulatorischen Fragen - ein generell fehlendes Verständnis für das Potenzial jener neuen Assetklassen. Hierfür gibt es allerdings Lösungen, die Kreditinstituten weiterhelfen können. Denn Fakt ist: Zögern kann sich niemand mehr leisten.

19.06.2023

Der Kunde will digitale Assets

Lukas Enzersdorfer-Konrad ist Deputy CEO bei Bitpanda. - Quelle: Bitpanda

Bankkunden werden immer anspruchsvoller und wünschen sich kontinuierlich neue Angebote sowie nahtlose digitale Lösungen. Kreditinstitute, die dies nicht berücksichtigen, verlieren im harten Konkurrenzkampf ständig an Boden - und somit auch in weiterer Folge Kunden. Hat in den letzten Jahren User Experience und Omnikanal hier dominiert, sieht man nun eine Kundenverhaltensänderung hin zu Interesse an Veranlagung und modernen Angeboten. Vor allem, was das Angebot zum Handeln digitaler Assets betrifft, müssen Kunden immer noch auf alternative Handelsplattformen ausweichen - und oftmals zusätzlich auf unterschiedliche Anbieter, abhängig von der jeweiligen Assetklasse, die sie handeln wollen. Und das ist per se: kompliziert, unflexibel, zeitraubend - eben kundenunfreundlich und nicht dem Zeitgeist entsprechend.

Kein Weg führt an Kooperationen vorbei

Erschwerend kommt hinzu, dass gerade traditionelle Banken derzeit vor großen Herausforderungen stehen. Aufgrund der steigenden Inflation und hoher Zinssätze wünschen sich ihre Kunden neue Funktionen, die ihnen bei der Verwaltung ihres Geldes helfen. Doch viele dieser Finanzinstitute wollen und müssen aufgrund des gleichen Gegenwinds ihre Betriebskosten senken. Fakt ist, dass der Aufbau neuer Funktionen oder die Verbesserung bestehender Prozesse oft Ressourcen und Teams bindet, die nicht über das entsprechende Fachwissen verfügen.

Fintechs wie Bitpanda bieten gebrauchsfertige Lösungen, die von Spezialisten entwickelt werden und die neueste Technologie nutzen, um eine bestimmte Herausforderung oder Nachfrage zu erfüllen.

Vorreiter im Kryptospace

Als Kryptowährungen mehr und mehr in der breiten Masse ankamen, war es anfangs noch relativ schwierig, Bitcoin, Ethereum und Co. zu handeln. Es entstanden spezielle Kryptobörsen, die dieses Problem angingen.

Neun Jahre Erfahrung im Kryptobereich, zahlreiche neue Handels-, Anlage- und Verwahrungsdienstleistungen und regulatorische Meilensteine später haben bewiesen, dass wir bei Bitpanda hinsichtlich innovativer Lösungen die Besten sind. Und neun Jahre in diesem Geschäft haben eine kampferprobte Infrastruktur geschaffen, die unter allen Marktbedingungen funktioniert.

Buy vs. Partner

Selbst entwickeln und ausrollen bringt zweifelsohne Vorteile mit sich. So ist man nicht auf Partner und Drittanbieter angewiesen und von diesen nicht abhängig. Darüber hinaus hat man freie Hand über das Aussehen, die Funktionen usw. der Lösungen. Bislang mag dieses Vorgehen gut geeignet für Banken sein, jedoch ist dies nicht mehr agil genug, um heutzutage konkurrenzfähig zu sein. Die Digitalisierung benötigt immer mehr interne Ressourcen. Das macht es für Kreditinstitute schwierig, Services – wie jene zum Handeln digitaler Assets – selbst zu entwickeln.

Ein Grundproblem, das etablierte Banken hindert, ein solches Produkt selbst zu bauen, ist die Legacy IT-Infrastruktur. Diese zu modernisieren beziehungsweise ins digitale Zeitalter zu bringen, benötigt Zeit und bindet Ressourcen, die dann fehlen, um gefragte innovative und neue Lösungen schnell einzuführen. Darüber hinaus liegt der Fokus von Banken nicht auf Software, sondern auf dem Vertrieb von Bankprodukten.

Mehr als 20 Millionen Investor:innen in über 25 Ländern

Bitpanda Technology Solutions ist die am besten skalierbare Investing-as-a-Service-Infrastruktur, die in Europa und weltweit verfügbar ist. Mit ihr können Banken eine komplett neue Produktgruppe innerhalb von nur drei Monaten anbieten. Man merke: In der Bankenwelt stellt dies Lichtgeschwindigkeit dar.

Technisch gesehen erfolgt die Einbindung über eine REST-API. Diese Schnittstelle ist mittlerweile ein gängiger Standard und weit verbreitet. Damit haben Banken sofort Zugriff auf eine voll funktionsfähige Plattform für den Handel von Kryptowährungen und müssen nichts selbst entwickeln. Sie müssen sich lediglich die neue Funktion aus unserem modularen System aussuchen und die entsprechenden API-Endpoints verknüpfen.

Die im Hintergrund ablaufenden technischen Prozesse, die damit einhergehen, übernimmt Bitpanda. Auch das Thema Sicherheit und kontinuierliche Updates übernehmen wir, damit dies bei unserem Partner keine weiteren Ressourcen bindet.

Durch erfolgreich lancierte Partnerschaften mit N26, Lydia, Hype, Fabrick und weiteren Unternehmen bedient Bitpanda Technology Solutions bereits mehr als 20 Millionen Kund:innen mit seiner White-Label-API.

Regulatorik als zusätzliche Hürde bei digitalen Assets

Gerade in Bezug auf Kryptowährungen gibt es noch einen weiteren wesentlichen Faktor, der eine große Hürde für Banken darstellt: die Regulatorik. Banken müssen zahlreiche wichtige Standards, Vorgaben und Richtlinien einhalten. Um den Kunden den Handel mit Kryptowährungen und deren Verwahrung anzubieten, ist in Deutschland zusätzlich eine Lizenz der Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen (BaFin) erforderlich. Selbes gilt auch in anderen europäischen Ländern.

Diese selbst zu beantragen ist ein Weg, den viele Banken nicht einschlagen wollen, da zum einen in vielen Fällen die notwendige Expertise nicht vorhanden ist und die Beantragung auch kostbare Zeit verschlingt.

Mit Bitpanda können Banken diese Hürden umgehen. Durch die Auslagerung des Handels mit Kryptowährungen und der Verwahrung durch ein bereits voll lizenziertes Unternehmen müssen sich Banken nicht mehr darum kümmern. Bitpanda verfügt über die benötigten Krypto-Lizenzen und Registrierungen als Anbieter digitaler Assets (Virtual Asset Provider) in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und weiteren Ländern. Darüber hinaus besitzt das österreichische Fintech auch die MiFiD II-Lizenz für Wertpapierfirmen und eine E-Geld-Lizenz gemäß PSD II. Kurzum: Als Teil des Angebots können Bitpanda’s Partner Zugang zu einem umfangreichen Angebot an europäischen Lizenzen in über 30 Ländern erhalten.

Modularer Ansatz

Bitpanda Technology Solutions verfolgt einen modularen Ansatz. Dies ermöglicht es Banken, ihr Produkt so zusammenzustellen, dass es genau ihren Anforderungen entspricht. Finanzinstitute können aus unterschiedlichen Bausteinen wie Kryptowährungen, Teil-Aktien, ETFs, Edelmetallen und Rohstoffen entscheiden. Des Weiteren stehen Funktionen wie Sparpläne, Staking oder Leverage zur Verfügung. Neu ergänzte Produkte können einfach hinzugeschaltet werden. In etwa vergleichbar mit Bausteinen eines Bausatzes, der alle Wünsche erfüllt. Dies bedeutet wiederum auch, dass Produkte, die von den Endkunden nicht genutzt werden, einfach wieder abgeschaltet werden können.

Die umfassende Whitelabel-Lösung von Bitpanda berücksichtigt alle Aspekte wie Sicherheit, Compliance etc. Damit können sich Banken ganz auf ihr Kerngeschäft fokussieren, während sie durch das neue Angebot Kunden halten und die Loyalität steigern können. Zugleich können sie den Share of Wallet erhöhen und werden für ihre Kunden zum ersten Ansprechpartner bei zentralen Fragen rund um klassische Bankprodukte und Trading.

Von Retail-Banken über Neo-Banken bis hin zu Privatbanken wird es immer wichtiger, stark nachgefragte und rentable Produkte anzubieten, um Kunden von sich überzeugen zu können. Und der Bereich Geldanlage und Investment wird in Zukunft immer wichtiger werden. Wer hier allerdings zu lange wartet, wird in Zukunft abgehängt werden.

Über den Autor:

Lukas Enzersdorfer-Konrad ist Deputy CEO bei Bitpanda, dem in Wien ansässigen Fintech-Unicorn. Dort beaufsichtigt er seit 2019 einen großen Teil des Unternehmens - von Business Operations über Growth und Produktentwicklung bis hin zu Bitpanda’s Custody-Plattform. Zudem ist Enzersdorfer-Konrad CEO bei Bitpanda Technology Solutions und leitet den gesamten B2B Zweig der Bitpanda Group. Der gebürtige Österreicher hält einen MSc in Banking & Finance und verfügt über langjährige Erfahrung in der Finanzdienstleistungsbranche. Er verfügt über fundiertes Wissen über digitale Assets sowie Bankerfahrung aus erster Hand, war zuvor unter anderem bei der Erste Bank sowie der Raiffeisenlandesbank tätig. Darüber hinaus ist Enzersdorfer-Konrad als Angel Investor tätig.

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