Studie zu Open-Banking: Positive Vorzeichen für die Branche
Budgets für Open Banking sind 2021 wieder gestiegen
Im ersten Coronajahr waren die Ausgaben für Open Banking drastisch gesunken, wie eine aktuelle Studie aufzeigt. Lediglich 32 Millionen Euro gaben europäische Institute im Durchschnitt aus, statt der geplanten 50-100 Millionen Euro. 2021 sind die Budgets dagegen wieder gestiegen.
Pandemiebedingt weniger Ausgaben für Open Banking
Wie eine aktuelle Studie der Open-Banking-Plattform Tink aufzeigt, sind die Open-Banking-Budgets im Jahr 2021 wieder gewachsen. Die Pandemie hatte sich laut der Erhebung im vergangenen Jahr deutlich auf die Budgets ausgewirkt: So gaben die Institute im Durchschnitt nur rund 32 Millionen Euro für Open Banking aus, obwohl sie mit 50 bis 100 Millionen Euro gerechnet hatten. Für die Studie wurden Führungskräfte in Finanzinstituten aus zwölf europäischen Ländern befragt. Am meisten Geld gaben die Retailbanken aus (84,1 Millionen Euro), gefolgt von den Vermögensverwaltern (78,7 Millionen Euro). Bei den Investmentbanken waren es laut Studie nur 18,1 Millionen Euro im Jahr 2020.
Budgets 2021 wieder gestiegen
Nachdem die Pandemie die Budgets im Jahr 2020 verwüstet hatte und Führungskräfte weniger ausgaben als geplant, ist das Vertrauen der Anleger in diesem Jahr wieder gestiegen. Open Banking stehe nun wieder ganz oben auf der Agenda, prognostizieren die Marktanalysten. Insbesondere Investitionen in Zahlungsinitiierungsprozesse sowie die Verbesserung der Kundenerfahrungen und des Onboardings haben laut Tink-Studie Priorität. So gaben 46 Prozent der Befragten an, dass ihre Open Banking Budgets im Vergleich zum Vorjahr gestiegen seien. Nur 30 Prozent der Führungskräfte sagten, dass die Budgets im Jahr 2021 zurückgegangen seien.
Im Hinblick darauf, wohin das Geld fließen könnte, haben Finanzmanager ihre Augen auf eine breite Palette von Open-Banking-Anwendungsfällen gerichtet:
- Der wichtigste Anwendungsfall über alle Segmente hinweg ist der Zahlungsauslösedienst (72,1 Prozent)
- Es folgen Möglichkeiten zur Verbesserung des Kundenerlebnisses mit Anwendungsfällen im Zusammenhang mit Finanzmanagement und Onboarding (71,1-70,5 Prozent)
- Auch risikobezogene Anwendungsfälle haben einen hohen Stellenwert (70,1-68,5 Prozent) – insbesondere bei Retailbanken, Kreditinstituten und Hypothekenanbietern, die diese für „extrem wichtig“ halten.
- Unterscheidungsmerkmale und Add-Ons (wie Abo-Verwaltung, Loyalty-Programme, gezielte Werbung) rangieren auf den unteren Plätzen – obwohl sie für die Mehrheit der Befragten immer noch wichtig sind (66,2-63,3 Prozent).
Trotz Pandemie sei der allgemeine Ausblick für Open Banking gut, so der tenor der Studie: “Wir schätzen, dass im Jahr 2030 bis zu 50 Prozent unserer Gewinne aus neuen oder noch nicht erfundenen Dienstleistungen oder Produkten stammen werden”, prognostiziert Stefan Stignäs, Head of Exploratory Banking & Strategic Partnerships der SEB.